144d Besondere Erdbeschreibung.
das Land Canaan
In der Geschichte der Religion ist dies unscheinbare
Land das wichtigste der Erde, von allen Monotheisten
(Ein gottgläubigen) verehrt und heiliges Land genannt.
Canaan wurde dem jüdischen Volke zugesagt, zu gelobt
— daher gelobtes Land. Die Juden haben es beses-
sen bis zur Zerstörung von Jerusalem 70 n. Chr. Es
verdiente — denn jetzt ist das wegen Verödung nicht mehr
der Fall — den Ruf eines lieblichen Landes voll trefflicher
Weideplätze und reichen Pflanzenwuchses; seine sogenannten
Wüsten wirren nur Grasflächen ohne Anbau. Darum
sprüchwörtlich: das Land, in welchem Milch und
Honig fließt. Es ist ziemlich gebirgig, ungefähr 30 M.
lang, 6 bis 18 M. breit und 450 Q.-M. groß.
Zur Zeit Jesu grenzte es in Nordwest an Phöni-
zien, (d. h. Palmenland), im Norden an Syrien, im O.
an das Gebirge Gilead und das wüste Arabien, im S.
an die arabische Wüste, in welcher die Juden unter
Moses 40 Jahre umherzogen. Hier ist der Berg Sinai.
Er liegt zwischen zwei, vom rothen Meere gebildeten Buch-
ten aus einer Halbinsel inmitten eines von schroffen Thä-
lern durchschnittenen und umschlossenen Gebirges, dessen
höchsten Punkt er bildet. In ziemlicher Höhe theilt er
sich in zwei Spitzen, von welchen der östliche und kleinere
der Berg Horeb heißt. Dazwischen, am Fuße des Horeb,
liegt 5400 Fuß (1750 Met.) hoch das griechische Katha-
rinen-Kloster.
Jetzt gehört Palästina zur türkischen Provinz
Syrien.
Der Jordanfluß (jetzt El Scheriah, d. i. Furth, genannt *)
theilt das Land in das West- und Ostjordanland,
indem er von Norden nach Süden fließt und sich in das
30 Meilen im Umfange habende todte Meer ergießt. Der
Jordan entspringt auf dem Libanon-Gebirge, fließt durch
den kleinen See Merom, dann durch den, 3 M. davon
entfernten See Genczareth, welcher 8 M. im Umfange
hat, und fällt, nachdem er dann noch 13 M. zurückgelegt,
ins todte Meer.
*) Er ist etwa 50' breit und wohl 4' bis 6' tief.
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144
Besondere Erdbeschreibung.
I) Das Westjordankand.
welches also diesseit des Jordan liegt wird in 3 Pro-
vinzen eingetheilt: Gnlilän, Sarnaria und Judäa.
A) Galiläa
Der Regent war zur Zeit Jesu, unter römischer Ober-
herrlichkeit, der Viersürst Herodes Antipas.
Städte und Flecken.
1. Kana, ein Flecken, über 1 M. nordöstlich von
Nazareth.
2. Nazareth, jetzt Nasra,*) mit der Kirche der
Verkündigung, ein freundliches Landstädtchen, eine starke
Meile nordwestlich vom Berge Thabor. Hier wohnten
Jesus Eltern.
3. Nain (bedeutet: die Freundliche), ein Städt-
chen, 2v2 Stunde von Nazareth, und 1 M. vom Thabor
südlich. Jetzt ein Dorf.
4. Kapernaum am See Genezareth nordwestlich,
eine sehr volkreiche Stadt. Jetzt nur einige Ruinen.
5. Bethsaida, nicht weit von Kapernaum am west-
lichen Ufer des Sees Genezareth. Eigentlich nur ein groß-
ßer Fischer-Flecken. Es war der Geburtsort der Apostel
Petrus, Andreas, Johannes, Jokobus und Philippus.
6. Liberias, lag dicht am untern westlichen Theile
des Sees Genezareth, welcher von der Stadt auch den
Namen: „See Liberias" führt.
8) Samaria (Provinz.)
Sie stand zur Zeit Jesu unter der unmittelbaren Herr-
schaft der Römer, und daher zunächst unter dem römischen
Landpfleger Pontius Pilatus.
Städte und Flecken.
1. Jesreel, war eine vorzügliche Stadt des Reichs.
2. Thirza, sie ist als die älteste Haupt- und Resi-
denzstadt des israelitischen Reiches zu bemerken.
3. Samaria, ungefähr 8 M. nördlich von Jerusa-
lem auf dem Berge Samer's.
*) d. h. Kranz- oder Kron-Stadt, indem es in einer lieblichen
Berggegend den höchsten Gipfel derselben mit seinen Gebäuden gleich
einer Krone umkränzte
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Extrahierte Personennamen: Herodes_Antipas Nazareth Nain Apostel Petrus Andreas Johannes Pontius_Pilatus Jesreel Thirza
168 Naturgeschichte.
Das wilde Lama heifit Guanako, und lebt in Heerden
auf den Anden, dem großen Gebirge Südamerika's.
Daö Schafkameel lebt in ganzen Heerden in den
höchsten Gegenden von Amerika. Von ihm^kommt die sehr
leine und theure Vigogne- (Wigonnje-) Wolle.
Das Muffelthier lebt in Sibirien und Kamtschatka,
und hat sehr schwere und starke Hörner.
Der Steinbock halt sich auf den höchsten Alpen auf,
springt, von einer Felsenspitze aus die andere, und stürzt sich
auf seine Hörner, wenn er von einem Felsen herabspringt.
Dieg emse lebt ebenfalls aufdenschweizergebirgen, steig!
aber nicht so hoch, wie der Steinbock, und ist so groß, wie eine
Ziege, hat schwarze, gerade, oben etwas gekrümmte, Hörner.
Die Giraffe ist das höchste, und eins der merkwürdig-
sten Säugethiere. Es erreicht eine Höhe von 16 bis 18 Fuß,
dabei ist der Rumpf nur gegen 7 Fuß lang. Die Vorder-
beine sind bedeutend länger als die Hinterbeine. Besonders
merkwürdig sind die Hörner der Giraffe. Sie stehen über
der Stirn, sind kegelförmig und mit einer Haut überzogen.
Diese Hörner fallen niemals ab. Die Zunge ist schwarz und
ungewöhnlich lang. Vom Kopfe bis zum Rücken erstreckt sich
eine kurze schwarze Mähne; übrigens ist die Grundfarbe des
schonen Felles der Giraffe weiß, und auf demselben befin-
den sich, nahe bei einander, protze, fast viereckige Flecke von
dunkler Farbe. Sie nährt sich von Blättern und ist leicht
zu zähmen. Man findet die Giraffe im östlichen und süd-
lichen Afrika.- Die Römer nannten sie Kamelopardel.
Das Elen nt hi er findet man in Russland, Liefland
und Schweden, und hält sich gern an sumpfigen Orten
auf. Es ist größer als ein Hirsch.
Das Rennthier. Es ist so groß wie ein Hirsch,
hält sich in den kalten Gegenden auf, und ist der einzige
Reichthum der Lappländer, welche oft 600 bis 1000 Stück
haben (siehe Seite 149).
Das Bisamthier oder Moschusthier ist wie ein
Reh gestaltet, aber kleiner, hat kleine Hörner, aber ziemlich
hervorragende Zähne, wie die Schweine. Von dem Männ-
chen bekommt man den Bisam oder Moschus. Es frisst
Laub und Moos und lebt in der Tartarei, China und Si-
birien in waldigen Gegenden. Hierher gehören auch das
Schaf, die Ziege, der Ochs, der Hirsch, das Reh,
das wilde und zahme Schwein.
22 Erzählungen aus dem Leben zur Warnung
brachte ihm endlich den Tod. Höret die schreckliche Bege-
benheit, und lasst sie euch ja zur Warnung dienen. Eines
Tages spielte Christian mit einigen andern Knaben. Mit
der größten Wildheit liefen sie die hohe und steile Treppe
des Hauses hinauf und herunter. Endlich kam Christian
auf den unglücklichen Einfall, heute wieder Etwas zu ver-
suchen, was er schon einige Male versucht hatten nämlich
sich mit dem halben Leibe über das Geländer der Treppe
zu hängen, und so von oben hinab zu rutschen. O hätte
er doch in diesem Augenblicke an die Warnungen seiner
Pflegeältern gedacht, welche ihm dies Wagestück oft unter-
sagt hatten! Aber in seiner Wildheit dachte er nicht daran,
hängte sich über das Geländer, bekam das Übergewicht,
stürzte hinab und war auf der Stelle todt! —
Immer folge gutem Rath,
Hüte dich vor rascher That!
8. Wer nicht hören will, muss fühlen.
Äiul kam an einem sehr kalten Wintcrtaae aus der
Schule. Es hatte seit einigen Tagen stark gefroren, und
indem er mit einigen Knaben über die Brücke ging, sah er,
dass der Fluss mit Eis belegt war. Kommt, sagte er zu
ihnen, wir wollen auf das Eis gehen! Alle waren sogleich
bereit, und nun liefen sie eine Treppe hinunter, die nach
dem Flusse führte. Da kam ein alter Mann daher; Kin-
der! rief er, wohin wollt ihr? Traut dem Eise nicht, es
ist noch lange nicht stark genug, um euch zu tragen; ihr
werdet einbrechen! Da stutzten Alle und scheuten sich, aufs
Eis zu gehen; nur der leichtsinnige Karl kehrte sich nicht
an die wohlgemeinte Warnung, sondern ging doch auf das
Eis. Er spottete sogar über die Andern, und rief ihnen
zu: Schämet euch, ihr habt kein Herz; wer wird sich
fürchten! Aber er war kaum einige Schritte gegangen, da
brach das Eis, und Karl lag bis' an den Hals im Wasser.
Alle liefen schreiend davon und Karl wäre verloren ge-
wesen, wenn nicht der alte Mann, welcher aus gutherziger
Besorgniss in der Nähe geblieben war, hinzugelaufen wäre,
und ihn gerettet hätte. Karl zitterte, wie ein Espenlaub,
war todtenblass und konnte anfangs kein Wort hervor-
bringen. Ob man sich gleich Mühe gab, ihn bald wieder
zu erwärmen, so wurde er doch recht krank, und musste
einige Tage im Bette liegen.
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Extrahierte Personennamen: Christian Christian Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl
114 Allgemeine Erdbeschreibung.
jetzt nicht mehr auf der Erde lebenden Bären; und alle
diese Gebeine finden sich in Gegenden, wo solche Thiere
jetzt nicht würden leben können. Wunderbar ist es, wie
diese Bewohner heißer Himmelsstriche ihr Grab im kalten
Norden gefunden haben, und dass seit Jahrtausenden ihre
Gebeine ungestört in der Erde Tiefen ruheten; und merk-
würdig ist es, dass keines Menschen Gebeine darunter ge-
funden werden, was zu der Vermuthung führt, dass die
Menschen erst später erschaffen worden sind.
Die Berge kann man noch eintheilen in gewöhnliche
und feuerspeiende Berge. Unter den gewöhnlichen
Bergen sind, wegen ihrer Höhe merkwürdig: der Kinchin-
Junga in Asien, 28,156 Fuß hoch;*) und der Dha-
in al agi ri oder weiße Berg, eben daselbst, über 26,000
Fuß hoch; der Chimborazo in Amerika ist 20,000 Fuß
hoch; in Europa ist der 14,000 Fuß hohe Montblanc
(im Herzogthume Savoyen) nächst dem über 16,000 Fuß
hohen Elbrus im Kaukasus der höchste Berg, in Deutsch-
Icuib (in Tirol) der 12,000 Fuß hohe Ortles, und in
unserer Nähe befindet sich der ungefähr 3590 Fuß hohe
Brocken. Man weiß jetzt, daß der Hinralaya (d. h. Sitz
des Schnees) in Asien das eigentliche Riesen g ebirge der
Erde ist. Sein höchster Gipfel ist der Mount-Everest
oder Gaurisankor, 27,000 Fuß hoch.
Die Spitzen vieler hohen Berge sind mit ewigem
Schnee und Eise bedeckt; und an und zwischen diesen be-
finden sich wieder solche Berge, die sich blos aus Anhäuf-
ungen von Schnee und Eise gebildet haben, und Gletscher-
heißen. Es ist sehr gefährlich in der Nähe solcher Berge
zu wohnen; denn nicht selten geschieht es, besonders im
Frühjahr beim Thauwetter, dass sich oben am Berge ein
Klumpen Schnee losreißt, im Herunterrollen immer größer
wird, und endlich sich zu einem ungeheuren Schneeberge,
den man eine Lavine nennt, bildet, der Thäler ausfüllt,
ganze Ortschaften bedeckt, und Verderben über viele Men-
schen und Thiere bringt.
Feuerspeiende Berge — oder Vulkane — sind gegen-
wärtig in Europa drei besonders bemerkenswerth. Der
Ät n à (10,600 Fuß hoch) auf der Insel Sicilien, der Vesuv
) Nach Daniel 26,400'
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Amerika Europa Savoyen Deutsch-
Icuib Asien Europa Sicilien
126 Besondere Erdbeschreibung.
7. Die Schweiz oder Helvetien; eine ans 22
kleinen verbündeten Freistaaten (Cantonen) bestehende Re-
publik. Die Schweiz ist ein gebirgiges Land und wird
vorzüglich zur Viehzucht benutzt. Auch sind viele Spitzen
des hier befindlichen Alpengebirges, zwischen welchen sich
auch viele Gletscher befinden, mit ewigem Schnee und
Eise bedeckt, wovon nicht selten hohe Schneelawinen
stürzen und ganze Thäler bedecken. Dieses Land ist 700
Q.-M. groß, hat 2v2 Millionen Einwohner, und liegt
zwischen Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich.
Die Hauptstädte sind: Bern, Luzern und Zürich. In
der Nähe des Samt Gotthardberges entspringt aus 3
Hauptquellen der Rhein.
8. Deutschland, von welchem später die Rede sein
wird. Verfolgen wir nun den Rhein, so führt uns der-
selbe in
9. die Niederlande. Diese bildeten sonst ein Ganzes,
sind aber seit 1830 in zwei verschiedene Königreiche ge-
theilt worden; als:
a) Das Königreich der Niederlande oder
Holland. Es ist ungefähr 640 Q.-M. groß und hat
3*/, Millionen Einwohner. Dieses Land gränzt gegen D.
an Deutschland; gegen S. an Belgien; gegen W. und N.
an die Nordsee. Der Boden ist feucht, die Luft meistens
trübe und nebelig. Viele Kanäle durchschneiden das Land,
in welchem wenig Getreide und kein Holz wächst. Die
Hauptbeschäftigungen der Holländer sind Viehzucht und
besonders Seehandel, Der 0t Hein, Hauptfluss des Lan-
des, theilt sich in mehre Arme. Der südliche heißt die
Waal, der nördliche die Assel (Eißel) und ergießt sich
in die Südersee; der mittlere behält zwar den Namen
Rhein, giebt aber noch zwei Arme, den Leck und die
V echt ab, so dass er als ein kleines Flüßchen bei Kat-
wyk die Nordsee erreicht. Außerdem ist hier die Maas.
Amsterdam, die größte Stadt Hollands, an der
Amstel und am A (Ei) dem Busen der Südersee. Die
gewöhnliche Residenzstadt des Königs ist aber Haag oder
Gra fenhaag.
Holland hat auch sehr viele Besitzungen in Asien und
Amerika.
b) Das Königreich Belgien Es grenzt gegen
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
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Extrahierte Personennamen: Hein
Extrahierte Ortsnamen: Helvetien Deutschland Frankreich Italien Luzern Rhein Deutschland Rhein Niederlande Niederlande Holland Deutschland Belgien Nordsee Rhein Nordsee Amsterdam Hollands Holland Asien Amerika Belgien
144f Besondere Erdbeschreibung.
4. Sichem (jetzt Nablus) V2 Stunde von ihr, aus
dem Feldes war der Jakobsbrun nen. Sie ist jetzt hier
die beste Stadt mit etwa 15,000 Einwohnern.
C) Judäa (Provinz.)
Sie stand ebenso, wie Samaria, unter dem römischen
Landpfleger Pontius Pilatus*)
s) Der westliche Distrikt.
1. Cäsarea, d. h. Kaiserstadt, mit dem Beinamen
Palästina (zum Unterschiede von Cesarea Philippi oben"
am Ursprünge des Jordans).
2. Joppe, jetzt Jaffa, am mittelländischen Meere,
mithin eine Küstenstadt. Sie dient noch jetzt für Reisende
zum Landungsplätze in Palästina.
3. Arimathia, jetzt Rama, 4 Stunden südlich
von Joppe gelegen.
Weiter abwärts nach Ägypten zu lag das eigentliche
alte Philisterland mit seinen fünf Hauptstädten: Ekron,
Gath, Ascalon und Gaza.
b) Der Mitteldistrikt.
1. Die Stadt Silo. Sie war von Josuas bis auf
Elis Zeiten — fast 300 Jahre — hindurch der Sitz der
Stiftshütte und der Bundeslade.
2. Der Flecken Emm aus, etwa 3 Stunden nord-
westlich von Jerusalem gelegen.
3. Der Flecken Rama war Samuels Geburtsort.
4. Jerusalem. Es liegt am Bache Kidron. Diese
Stadt hieß früher Salem (griedensort) Später wurde
sie Jebus (Joh. 15, 8) genannt. Bon dem Berge Zion,
auf welchem der feste Obertheil der Stadt lag, hieß sie
lange Zeit die Stadt Zion. Später wurde sie Jerusa-
*) Er war ein römischer Ritter und erhielt diese Würde vom
Kaiser Tiberius im I. 28 nach Chr. Geburt.
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144h Besondere Erdbeschreibung.
Unter der Umgebung des alten Jerusalems ist nock
zu merken:
a) Golgatha (Schädelstätte) d. h. der Richtplatz.
Er lag. im Nordwesten von Jerusalem außerhalb ihrer
Mauer und war eine erhöhete Ebene.
b) Gethsemane (Ölkelter, Ölpresse) ein einsamer
Meierhof mit einer bedeutenden Ölbaumpflanzung lag von
Jerusalem „aus jenseit des Baches Kidron am westlichen
Fuße des Ölberges im Thäte Kidron.
c) Der Ölberg, lag ostwärts lu Stunde von Jeru-
salem. Verfolgt man die Straße nach Jericho, so lagen-
links derselben, am nordöstlichen Abhange des Ölberges
die beiden Flecken: Bethphage (Ort der Feigen), wegen
der Feigenbaumpflanzung, und Bethanien, d. h. Ört
der Datteln, wegen der umgebenden Palmenbaumpflan-
zungen.
c) Der östliche Distrikt,
am westlichen User des Jordan. Hier lag die Stadt
Jericho, (die wohlriechende der in ihrer Nähe befindlichen
vielen Palmen wegen), jetzt ein armes Dorf, unter dem
Namen Richa, 8 Stunden von Jerusalem entfernt.
Ii) Das Oftjordanland,
oder die Provinz Piräa (d. h. „das Jenseitige"), lag an
der Ostseite des Jordan.
Der ganze Landesdistrikt hieß in den ältesten Zeiten
das Land Gilead; zu Jesu Zeiten wurde es mit dem
Namen: „Jenseit des Jordans" bezeichnet. Hier lagen:
Bethsaida Julias (wohl zu unterscheiden von Beth-
saida in Galiläa) am nordöstlichen Ufer des Sees Gene-
zareth. Und Bethabara, d. h. Ort des Überganges
über den Jordan, oder Fährort.
8) Arabien, eine große Halbinsel zwischen dem
arabischen und persischen Meerbusen, mit der Stadt Mekka,
wo Muhamed geboren wurde.
4) Persten mit der Hauptstadt Teheran.
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112 Allgemeine Erdbeschreibung.
die tiefsten Bergwerke nicht über 1800 Fuß in dieselbe
eindringen; vermuthlich bestebt dasselbe aus einem festen
Gestein. Nur das, was in geringer Tiefe der Erde sich
befindet, und was auf der Oberfläche derselben ist und
vorgeht, können wir kennen lernen.
Die Oberfläche der Erde nun besteht theils aus
trocknem festen Lande, theils aus Wasser. Beinahe
drei Wierteltheile der Erdoberfläche sind mit Wasser, den
großen Weltmeeren, bedeckt, welche meistens sehr lang,
breit und tief sind.
11) Bon dem festen Lande. Die großen zu-
sammenhängenden Landflächen heißen festes Land. Das
feste Land der Erde hat man in fünf große Theile einge-
theilt, welche Erd theile genannt werden. Jeder Erdtheil
hat einen besondern Namen. Ter kleinste derselben, wel-
cher auf der östlichen Halbkugel oben liegt, heißt Europa,
und zu diesem gehört das Land, in welchem wir wohnen.
Deshalb können wir uns auch Europäer nennen. Lins
eben dieser Halbkugel, gerade unter Europa, liegt noch
ein Erdtheil, welcher Afrika heißt; und der Erdtheil,
welcher an der rechten Seite von Europa noch auf dieser
Halbkugel liegt, heißt Asien. Auf der westlichen Halb-
kugel liegt ein langes Land, welches Amerika genannt
wird. Endlich liegt noch ein Theil des festen Landes auf
der östlichen Halbkugel unter Asien, und auf der westlichen
Halbkugel im stillen Meere; dieser heißt Australien oder
auch Südindien.
Europa, Asten und Afrika waren schon früher be-
kannt; Amerika und Australien wurden weit später ent-
deckt. Man nennt deshalb jene drei Erdtheile wol die
alte, und diese beiden die neue Welt.
Auf dem festen Lande wechseln Berge, Thäler und
Ebenen mit einander ab. Manche Ebenen sind sehr
fruchtbar, andere nicht; und können deshalb an letzter»
Orten so wenig Menschen als Thiere leben. Solche gänz-
lich unfruchtbare Gegenden werden gewöhnlich Wüsten
genannt. Z. B. die Wüste Sahara in Afrika, welche
000 Meilen lang und 200 Meilen breit ist; die Wüsten in
Asien, z. B. Gobi oder Sch am o. Die niedrigen, meistens
schmalen Landstriche zwischen Bergen und Gebirgen, heißen
Thäler, welche gewöhnlich sehr fruchtbar siitd. Ganz
Vertiefungen aber zwischen einzelnen Bergen nennt
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Afrika Europa Asien Amerika Asien Europa Afrika Amerika Afrika Asien
114 Allgemeine Erdbeschreibung.
jetzt nicht mehr auf de^r Erde lebenden Bären; und alle
diese Gebeine finden sich in Gegenden, wo solche Thiere
jetzt nicht würden leben können. Wunderbar ist es, wie
diese Bewohner heisrer Himmelsstriche ihr Grab im kalten
Norden gefunden haben, und dass seit Jahrtausenden ihre
Gebeule ungestört in der Erde Tiefen rührten; und merk-
würdig ist es, dass keines Menschen Gebeine darunter ge-
funden werden, was zu der Vermuthung führt, dass die
Menschen erst später erschaffen worden sind.
Die Berge kann man noch eintheilen in gewöhn-
liche und feuerspeiende Berge. Unter den gewöhn-
lichen Bergen sind, wegen ihrer Höhe merkwürdig: der
Dawalagiri oder weiße Berg in Ästen, ist über 26,001)
Fuß hoch und der höchste Berg der Erde; der Chimbo-
rasso in Amerika ist 20,000 Fuß hoch; in Europa ist der
15,000 Fuß hohemontblane (im Herzoathume Savoyen)
der höchste Berg, in Deutschland (in Tirol) der 13,000
Fuß hohe Orte!es, und in unserer Nähe befindet sich der
ungefähr 3590 Fuß hohe Brocken.
Die Spitzen vieler hohen Berge sind mit ewigem Schnee
und Eise bedeckt; und an und zwischen Diesen befinden sich
wieder solche Berge, die sich blos aus Anhäufungen von
Schnee und Eise gebildet haben, und Gletscher heißen.
Es ist sehr gefährlich in der Nähe solcher Berge zu wohnen;
denn nicht selten geschieht cs, besonders im Frühjahr beim
Thauwetter, dass sich oben am Berge ein Klumpen Schnee
losreißt, im Herunterrollen immer größer wird, und endlich
sich zu einem ungeheuren Schneeberge, den man Lavine
nennt, bildet, der Thäler ausfüllt, ganze Ortschaften be-
deckt, und Verderben über viele Menschen und Thiere bringt.
Feuerspeiende Berge — oder Vulkane.— sind
gegenwärtig in Europa drei besonders bemerkenöwerth.
Der Ätna (10,600 Fuß hoch) auf der Insel Sicilien, der
Vesuv im Königreich Neapel, und der Hekla auf der
Insel Island. Sie sind noch weit furchtbarer, als die
Gletscher. Diese Berge haben oben eine Öffnung—kra-
ter genannt — aus welcher fortwährend ungeheure Nauch-
wolken aufsteigen, die oft eine große Menge Asche und
zentnerschwere Steine mit sich führen, welche die nächste
Umgegend bedecken. Diese Vulkane sind gleichsam Tod und
Verderben drohende, unergründliche und unerschöpfliche
Schmelzöfen, welche von Zeit zu Zeit eine glühende
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Europa Herzoathume_Savoyen Deutschland Europa Sicilien Neapel Island